Rentenlücke einfach erklärt

Was ist die Rentenlücke? Und wie schließt man sie?

Wissen to go:

  • Heute reicht die gesetzliche Rente oft nicht mehr aus, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten.
  • Die Lücke, die Dir fehlt, um weiterhin so leben zu können wie vor dem Ruhestand, ist Deine Rentenlücke.
  • Berechne Deine Rentenlücke und bereite Dich auf einen Ruhestand ohne negative Überraschungen vor.


Rentenlücke? Was ist das?

Heute reicht die gesetzliche Rente oft nicht mehr aus, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Das liegt an einer Reihe von Faktoren, wie dem stetig sinkenden Rentenniveau, der steigenden Rentenbesteuerung oder den steigenden Beiträgen. Selbst die Rentenversicherung wird Dir sagen, dass es eine Lücke zwischen den Beträgen geben wird, die Du bisher als Arbeitnehmer:in verdient hast, und dem, was Du später als Rentner:in erhalten wirst. Die Lücke, die Dir fehlt, um weiterhin so leben zu können wie vor dem Ruhestand, beschreibt Deine Rentenlücke, auch Versorgungslücke genannt.
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Warum ist die Rentenlücke so wichtig?

Wenn Du das Konzept „Rentenlücke“ hörst oder liest, fragst Du Dich vielleicht, wie es Dich betrifft. In Wirklichkeit ist es ein Problem, das uns alle betrifft, weil es direkt aus der Lage kommt, in der sich unser Wirtschaftssystem und unser Sozialstaat befinden. Hinzu kommt, dass viele Menschen keine Ahnung haben, wie das deutsche Rentensystem heutzutage funktioniert: ob sie im Alter Leistungen erhalten werden, wie hoch diese Leistungen ungefähr sind und - in Bezug auf unser heutiges Thema - wie hoch ihre Rentenlücke ist.

Wenn Du zu dieser Gruppe gehörst, bist Du hier genau richtig. Wie kannst Du also herausfinden, wie hoch Deine Rentenlücke ist? Der erste Schritt besteht darin, dass Du ungefähr weißt, wie viel gesetzliche Rente Du erhalten wirst. Dann ist es wichtig zu wissen, wie viel Geld Du im Ruhestand brauchen wirst und schließlich die Differenz zwischen diesen Beträgen zu kennen, um herauszufinden, wie hoch Deine Rentenlücke ist. Ready? Let's go!

Wie hoch ist ungefähr die gesetzliche Rente, die Du im Ruhestand erhalten wirst?

Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Wenn Du mindestens 27 Jahre alt bist und bereits mehrere Jahre lang Beiträge gezahlt hast, schickt Dir die Deutsche Rentenversicherung (DRV) jedes Jahr einen Brief, der Dich darüber informiert. Die Renteninformation ist eine Hochrechnung Deiner möglichen Altersrente. Bitte beachte, dass die DRV einige wichtige Faktoren wie Lohnerhöhungen oder Rentenanpassungen nicht direkt berücksichtigt, sodass der tatsächliche Betrag, den Du erhalten wirst, höher sein kann als der ursprünglich errechnete.

Wenn Du wissen willst, um wie viel er sich erhöhen würde, kannst Du das im Abschnitt über Rentenanpassungen herausfinden, der sich ebenfalls in diesem Dokument befindet. Dieser Abschnitt zur Rentenanpassung enthält die zukünftigen Erhöhungen, die Du auf der Grundlage verschiedener Szenarien erwarten kannst. Das eine basiert auf einer Rentenerhöhung von 1 % und das andere auf einer Rentenerhöhung von 2 %.

Alle in diesem Dokument angegebenen Beträge sind Bruttobeträge, Du musst also Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, wie z. B. die Kranken- und Pflegeversicherung, von der Berechnung abziehen. Es ist ratsam, etwa 20 % von diesen Zahlungen abzuziehen. Wenn Deine Rente morgen zum Beispiel 1.400 Euro pro Monat abzüglich der 20 Prozent Abzüge beträgt, würde Deine Nettorente etwa 1.100 Euro monatlich betragen.
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Wie viel Geld willst Du jeden Monat zur Verfügung haben, wenn Du in Rente gehst?

Nachdem wir nun gesehen haben, wie man ungefähr die Höhe der Rente berechnet, auf die man im Ruhestand Anspruch hat, müssen wir uns ansehen, wie viel Geld Du zu gegebener Zeit haben willst oder brauchst. Das ist das, was viele Menschen die Wunschrente nennen.

Um diese Frage zu beantworten, brauchst Du etwas Wesentliches: Dein Haushaltsbuch. Wenn Du Deine Konten nicht auf dem neuesten Stand hältst und Dir nicht sicher bist, wie viel Geld Du jeden Monat zum Leben brauchst, empfehlen wir Dir, Deine Hausaufgaben zu machen, denn Deine aktuelle Situation zu kennen ist wichtig, um zu wissen, was die Zukunft bringt. Führe ein Haushaltsbuch und schreibe alle Deine Ausgaben für Miete, Strom, Lebensmittel oder Freizeitaktivitäten auf. Wenn Du weißt, wie viel Du im Durchschnitt jeden Monat ausgibst, solltest Du etwas mehr dazu rechnen, zum Beispiel für altersbedingte Ausgaben wie Medikamente oder für kleine oder große Wünsche, die Du Dir als Rentner:in erfüllen möchtest, wie zum Beispiel reisen. Die so errechnete Summe gibt Dir eine Vorstellung davon, wie viel Geld Du morgen brauchst und wie hoch letztlich Deine Wunschrente ist.

Eine weitere Möglichkeit für eine grobe Berechnung ist die sogenannte Daumenregel. Was bedeutet das genau? Wenn Du die Daumenregel anwendest, sollten Dir mindestens 80 % Deines letzten Nettoeinkommens zum Leben als Rentner:in zur Verfügung stehen. Wahrscheinlich wirst Du noch ein paar Jahre arbeiten, bevor Du in Rente gehst. Um einen ungefähren Wert zu erhalten, kannst Du ihn jedoch auf der Grundlage Deines aktuellen Monatseinkommens berechnen.

Aber Vorsicht: Wenn Du viel verdienst, hast Du nach dieser Regel einen höheren Rentenbedarf. Und damit auch eine größere Rentenlücke. Menschen, die viel verdienen, brauchen aber in der Regel nicht 80 % ihres Nettoeinkommens, um im Alter gut zu leben. Deshalb bevorzugen wir die Berechnung mit dem Haushaltsbuch, denn obwohl sie keine exakte Wissenschaft ist, gibt sie Dir eine konkretere Vorstellung von Deinem tatsächlichen zukünftigen Bedarf. Du solltest nie denken, dass dieser genau so sein wird, wie Du ihn berechnest, denn zukünftige Ereignisse lassen sich kaum vorhersagen. Es gibt Situationen wie der vorzeitige Tod Deines Partners oder Deine Partnerin, eine Scheidung oder eine Krankheit, die die Höhe Deiner Wunschrente bestimmen werden. Letztlich geht es eher darum, einen Betrag zu ermitteln, mit dem Du später leben kannst. Und Dein Haushaltsbuch oder die Anwendung der Daumenregel geben Dir einen sehr guten Anhaltspunkt dafür.

Bei dieser Berechnung müssen auch andere Faktoren berücksichtigt werden, wie Dein Alter beim Renteneintritt, Lebenserwartung oder die Inflation. Vor allem die Inflation ist etwas, das uns beim Rechnen manchmal entgeht, obwohl sie heutzutage ein wesentlicher Aspekt unseres täglichen Lebens ist. Die Kaufkraft des Geldes nimmt im Laufe der Zeit ab, was wir derzeit sehr stark beobachten. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Du in Zukunft einen größeren Betrag brauchst, um Dir Deinen heutigen Lebensstil zu leisten: Wo heute 1.700 Euro ausreichen, brauchst Du in 25 Jahren vielleicht fast doppelt so viel, wenn Du den Gürtel nicht enger schnallen willst. Die gewünschte Rente sollte daher um den Wert erhöht werden, der sich aus der Inflation ergibt. Ein Rentenrechner kann dir in diesem Fall helfen und der Richtwert nach der Europäischen Zentralbank liegt bei ca. zwei Prozent Inflation pro Jahr.

Wie hoch ist Deine Rentenlücke?

Wenn Du schon festgestellt hast, wie viel gesetzliche Rente die DRV Dir voraussichtlich zahlen wird und wie hoch Dein Rentenbedarf ist, kannst Du Deine Rentenlücke berechnen. Dazu musst Du nur Deine voraussichtliche gesetzliche Rente von Deiner Wunschrente abziehen und das Ergebnis ist Deine Rentenlücke. Das ist der Geldbetrag, der Dir im Alter fehlen wird, um Deine Wunschrente zu erreichen.

Rentenlücke = Wunschrente - erwartete gesetzliche Rente

Wie schließt man die Rentenlücke?

Nachdem wir das Problem erkannt haben, sollten wir versuchen, eine Lösung zu finden. Niemand will lebenslang arbeiten und sich auf den Ruhestand vorbereiten, um dann im Alter in Armut zu landen. Das ist in Deutschland ein echtes Problem, vor allem für Frauen. Statistiken zeigen, dass jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt als armutsgefährdet. Der Grund dafür ist ihr geringeres Einkommen während des Arbeitslebens, was zu einer niedrigeren Rente im Ruhestand führt. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Du Dich rechtzeitig um Deine Finanzen und Altersvorsorge kümmerst.

Wenn Du weißt, dass es die Rentenlücke gibt und Dir mehr oder weniger klar darüber bist, wie hoch Deine Rentenlücke ist, kannst Du Maßnahmen ergreifen, um sie zu beheben. Eine Möglichkeit, die Rentenlücke zu verringern, besteht darin, in eine Immobilie zu investieren und dort zu wohnen, wenn Du in Rente gehst, und die Kosten für die Miete zu sparen oder die Mieteinnahmen zu verwenden, um Deine eigene Miete zu bezahlen. Eine weitere Möglichkeit ist der Abschluss einer Zusatzrenten, wie z. B. der betrieblichen Altersvorsorge, Rürup-Rente, Riester Rente oder einer allgemeineren privaten Rentenversicherung. Darüber hinaus gibt es Rentenversicherungen mit etwas höheren Renditen, wie z. B. fondsgebundene Rentenversicherungen oder die Investition in Aktien.

Generell gibt es viele Möglichkeiten, Vermögen anzusammeln. Es liegt an Dir, die Möglichkeiten zu analysieren und Dich für die Optionen zu entscheiden, die Deiner Situation am besten entsprechen. all das auf der Grundlage von Deinen persönlichen Wünschen, Deinem Einkommen und Deinen bereits abgeschlossenen Vorsorgen.

Für junge Menschen, die am Anfang ihre Karriere sind und noch einige Jahrzehnte Zeit haben, um sich auf den Ruhestand vorzubereiten, lohnt es sich, Produkte in Betracht zu ziehen, die Geld am Kapitalmarkt anlegen, denn bei diesen Optionen ist der Zeitfaktor entscheidend. So wird verhindert, dass Kursschwankungen zum Problem werden, denn wenn man Zeit hat, kann man warten, bis sie vorüber sind. Die Faustregel zum Schließen der Rentenlücke lautet: Warte nicht zu lange, denn jeder Monat zählt beim Aufbau Deiner Altersrente.
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Disclaimer

Von den Autorinnen erwähnte Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die LeserInnen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.
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